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Medienprojekte als Ausnahmeveranstaltungen im üblichen Schulrythmus

Dort sind Medienprojekte eher Kuchenstücke als Schwarzbrot, längerfristig im Kollegium zu planende Höhepunkte im Lehrjahr, wo selten externe Medienrythmen mit eingeplant werden als Chance und Zeitfenster (Film-Festivals, Buch-Messen, Wahlen usw.), die Zeitfenster für Projekte mit wenig Aufwand eröffnen, z.B. Kino als Lernort zur SchulKinoWoche ( www.filmernst.de ) www.visionkino.de oder für Kinder mit Eltern als www.kinderfilmuni.de . Rund um Berlinale und  die filmhistorische Medienstadt Babelsberg ( www.filmmuseum-potsdam.de ) gibt es besondere Angebote zu Naturfilm ( www.oekofilmtour.de ) oder Menschenrechten (http://kinderrechte-filmfestival.weebly.com ) und Vieles mehr für eine inhaltlich mediale Unterrichtsplanung, wie sie das Netzwerk Filmbildung unterstützt ( www.medienkompetenz-brandenburg.de/327.0.html ).

Es ist ein Mentalitätsproblem: im sich abschottenden Schulalltag rauscht in der Termin-Planung zu viel ungenutzt vorbei. Innerschulisch zu beobachten ist das umgekehrte aufwändigere Vorgehen von Lehrern ihre Lernprojekte mit Medien anzubinden an Schul-Events, die eh schon alle Kraft der Beteiligten in der Schule verschlingen. Schul-Film-Projekte erregen Neugier, münden aber oft in Web-Videos um Aufwand zu reduzieren. Eine Schüler-Zeitung oder Schulradio sind seltene Praxis, aufgrund ihres regelmäßigen Zeitaufwands und der Folgekosten. Seit jeher sind Konzert- und Theaterprojekte so beliebt wie gefürchtet wegen ihres Aufwands, jedoch Optionen für begleitende Medienarbeit. Ähnlich bei Klassenfahrten, denn als didaktische "Herausforderung" könnte wie nebenbei ein (Video-)Lern-Tagebuch entstehen für eine pädagogische Präsentation, statt ein paar Jubelfotos für Facebook. Wenn Schüler und Eltern etwas wichtig finden wird in Zeiten der Smartphones als Bildermaschine heimlich sowieso mit gefilmt. Meist mit miserablem Ton landet das auf Youtube. So bestimmt es das Erscheinungsbild einer Schule mit, aber willkürlich, bisweilen ärgerlich.

Manche Schule lebt in medialer Anarchie, weil sie mangels didaktischer und Mittel-Planung gut passende Gelegenheiten im Schulkalender ignoriert. Zum PR-Gewinn würden sie als Begleit-Blog auf der Webseite der Schule, Hand in Hand mit der Schulleitung. Dazu braucht es eine aktive Schulredaktion, die es an wenigen Schulen gibt. Kombiniert man das gezielt mit der Portfolio-Methode können Projekte Schüler-Zeugnisse mit System bereichern, um die mit Medienarbeit erworbenen Kompetenzen einleuchtender zu spiegeln als nur mit Ziffern. Dazu pro Halbjahr eine  inhaltlich anspruchsvolle Peer-Präsentation mit schulöffentlichem Charakter: Zeig was Du kannst! Medien- und Projektplanung betreffen also menschlich die qualitative Schulentwicklungsplanung.

Häufiger finden Medien-Elternabende (AKJS s600379513.online.de ) statt mit freiwilligen eltern-medien-berater.de zum Jugendmedienschutz und Recht, samt "Safer Internet Day". Flotter wirkt der mit Methode, wenn Jugendliche dabei die Erwachsenen aufklären. Zu einem Medien-Elternabend kommen die Interessierten zumeist analog und ohne Geräte im Klassenzimmer zusammen zum Gespräch, nicht per Skype. Nur direktes Gespräch schafft Vertrauen.

Im Digitalraum Schule:
wird oft zuerst geregelt: www.lehrer-online.de/mustertext-nutzungsordnung.php

... dann gern der Informatik zugeordnet:
www.informatik-biber.de oder www.informatikzentrale.de/

Informatik ist Schulfach. Mit Medienbildung wird Programmieren als zahlenbasierte Spezial-Kommunikation aber selten verwechselt und letztlich nur von "nerds" als Leistungsfach gewählt. Auch ein Informatiklehrer nutzt als Medium primär seine Stimme im Unterricht, aber kombiniert seine Wissenskontrolle mit Rechner-Einsatz und Moodle. Es lohnt sich Medienprojekt-Ideen mit ihm vorab auf Umsetzbarkeit hin zu diskutieren, bevor man sie als Vorschlag an die Schulleitung heran trägt. Oft wird auf seinen Schultern das Thema Medien vom Kollektiv entsorgt und ansonsten ein funktionierendes Schulnetzwerk als Service nebenher erwartet. Methoden kreativer Kompetenz gehören zuerst freundlich mit ihm getestet, will man heraus finden wie Kollegien "zu knacken" sind, die kaum mit Medienprojekten arbeiten. In so einem Umfeld würden sie sonst zum Hürdenlauf.

… über eLearning , also ein medienfachlicher Weg zum digital gestützten Unterricht
zum Beispiel im Fach Geschichte online mit der Plattform http://segu-geschichte.de, oder bei der Bundeszentrale für politische Bildung in der http://werkstatt.bpb.de/tag/medienbildung/  

Bei der UNESCO läuft diese Fachdiskussion global unter dem Begriff:  "ICT-in-Education", siehe 
http://www.unesco.org/new/en/unesco/themes/icts/open-educational-resources/

Im föderalen Deutschland nutzt man meist nur seinen regionalen Bildungsserver oder "Lehrer Online" mit Lehrmethoden zur Medienkompetenz (entstanden aus "Schulen-ans-Netz"), siehe 
http://www.lehrer-online.de/webquests.php

Digitales Lernen kommt im deutschen Schulalltag meist einfach daher in der Klasse:
Whiteboards werden mal benutzt und mal nicht, denn es braucht passende Unterrichtskonzepte
http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/interaktive-whiteboards-praxis/3210
http://www.lehrer-online.de/interaktive-whiteboards.php

Wikipedia ersetzt beim Nachschlagen für Schülerreferate mehr und mehr das Lexikon,
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_in_der_Schule
dafür gibt es gute Tipps und freie Wissenskonzepte bei schulewikimediade

Lern-Austausch in Europa im Web via eTwinning, www.kmk-pad.org/programme/etwinning.html

Moodle als geschützte virtuelle Plattform für eine Schule wird gern diskutiert aber wenig genutzt
http://www.uni-potsdam.de/zfq/lehre-und-medien/moodle.html

ebenso MOOCs Massive Open Online Courses um freies Kurs Wissen vom Web herein zu holen,
https://www.youtube.com/user/KhanAcademyDeutsch

Lehrer nutzen E-Mail und Youtube, oft mit einem Unsicherheitsgefühl, ob alle rechtlichen Rahmensetzungen beachtet wurden: http://www.freetech4teachers.com/p/alternatives-to-youtube.html und http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/youtube-unterricht-recht/4671
die man aber lösen kann mit http://search.creativecommons.org/ und www.cc-your-edu.de/

Die Bürowelt als Leitmotiv kommt per Computerführerschein ECDL in die Schule zurück, nützlich für Berichte etc. Heute dominiert das freie OpenOffice, sogar als Cloud-App, statt MicrosoftOffice.
Teure Laptop-Klassen nehmen zu, genutzt werden sie meist nur als digitale Schreibmaschine.
Ein USB-Stick reicht völlig: www.medienzentrum-kassel.de/sonderprojekte/digitale-schultasche/
als interkulturell interessante Lösung wird www.edubuntu.org kaum benutzt hierzulande.

… bis zur Medienökologie.
www.uni-potsdam.de/ikm/professuren/medienoekologie.html
Schüler motiviert derlei kaum. Sie leben in ihrer Peer-Group mit dem Handy als Walkie-Talkie und Musikquelle. Aus negativer Erfahrung verlangen viele Lehrer, dass Handys abgeschaltet werden als sozialer Störfaktor für effektiven Unterricht, und bilden dazu einen Schulknigge. Informell stellt aber "Whats App" ein reales Schul-Tratsch-Netzwerk her für Hausaufgaben (oder Mobbing). Witzigerweise klagten Schüler selbst in einer eigenen spontanen Handy-Doku über die damit verbundenen Kosten und dauernde Ablenkung. Handy-Inkompetenz lässt Medienprojekte platzen, wenn es in der Schulradio-Sendung klingelt. Lehrer, die ein Schulscheitern verhindern wollen, fordern daher Medienökologie in der Schule, z.B. solidarisch als Fastenwoche nach dem Motto "eine Woche ohne Medien", für Alle.